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Thüringer Allgemeine, 10.11.2008, TA-CHELES

Rote Punkte

6. Thüringer Kunstmesse artthuer gestern in Erfurt erfolgreich beendet

Fast 6000 Besucher hat die gestern beendete 6. Thüringer Kunstmesse artthuer angelockt. Drei Tage lang präsentierten in der Erfurter Thüringenhalle 135 Künstler aus dem Freistaat ihre Arbeiten. Der Geraer Maler und Grafiker Erik Buchholz (Foto) erhielt den mit 5000 Euro dotierten Preis der Messe.

Von Karsten Jauch

Erfurt.
Fuhr man am vergangenen Samstag in Erfurt mit der Straßenbahn in Richtung Landtag, so schien diese dicht gefüllt mit Fußballfans, die zum Drittligaspiel ins Steigerwaldstadion wollten. Ein Irrtum. Denn ihr Ziel war die Thüringenhalle und dort die 6. Thüringer Kunstmesse artthuer. Projektmanagerin Elvira Franz zeigte sich im Gespräch mit dieser Zeitung über die Resonanz sehr erfreut und bewertete die artthuer als einen Erfolg, der sich auch im Verkauf von Kunst niederschlage.
Die als Produzentenmesse vor zehn Jahren aus der Taufe gehobene artthuer hat sich mittlerweile als ein fester Treffpunkt von Künstlern und Kunstfreunden etabliert. In einem Bundesland, wo der Kunstmarkt in Form von Galerien fast nicht existent ist, wie der Geraer Maler Uwe Klos bemerkte, sei der Wert der artthuer gar nicht hoch genug zu bemessen. Auch wenn er selbst kaum etwas verkauft habe, schätze er die Messe als eine Stätte der Begegnung.
Finanziell bemessen könne man die artthuer noch nicht, resümierte gestern Michaela Delenk, Geschäftsführerin des Landesverbandes Bildender Künstler (VBK). Die vielen roten Punkte an den Werken deuten aber auf einen regen Zuspruch hin. Eine Umfrage des Verbandes soll dazu genaue Zahlen liefern. Denn viele der 135 ausstellenden Künstler profitieren vor allem von einem regen Nachmesse-Geschäft. Bewährt habe sich auch die Messe-Edition, auf der speziell für die artthuer angefertigte Werke zu Einstiegspreisen angeboten wurden.
Demnach ist die artthuer so etwas wie der Factory Outlet Store des VBK geworden. Und man konnte auch auf Schnäppchenjagd gehen. Allerdings nicht an jedem Stand. Während der Erfurter Maler Karsten Kunert Sonderpreise einräumte, widersprach dem Uwe Klos entschieden: "Das gibt es bei mir nicht." Als Großeinkäufer erwies sich indes Thüringens Kultusminister Bernward Müller, der zum ersten Mal die Kunstmesse besuchte. Auf seiner Liste fanden sich nach dem Rundgang Heike Stephan, Frank Naumann, Martin Max, Udo Eisenacher, Kati Münter und Frank Mühlfriedel. Während die beiden von Udo Eisenacher erworbenen Gemälde demnächst im Büro des Ministers aufgehangen werden, sollen die Glasinstallationen von Gabi Münter an das Museum in Mühlhausen gehen. Insgesamt ließ sich das Kultusministerium die Kunst fast 20.000 Euro kosten. Der Kunstminister würdigte den Erfolg der artthuer: Vor zehn Jahren hätten die Organisatoren damit "einen revolutionären Weg eingeschlagen".
Hilfe kam auch vom Wirtschaftsministerium, das die artthuer mit 57.000 Euro unterstützte. "Nur so konnten wir die 36 Großplakate in sechs Bundesländern bezahlen", sagte die VBK-Geschäftsführerin Michaela Delenk. Dadurch seien Besucher aus dem ganzen Bundesgebiet nach Erfurt gekommen, bilanzierte gestern eine Talkrunde. Ob die Kunstmesse künftig jährlich stattfinden soll, blieb dabei noch offen. Projektmanagerin Elvira Franz, die die artthuer mit aus der Taufe gehoben hat, sprach sich bereits dafür aus, verwies aber auch auf den hohen organisatorischen Aufwand: "Zumindest für die Künstler würde sich das lohnen." Vorerst scheint die 7. arrthuer für November 2010 in der Thüringenhalle gebucht zu sein. Michaela Delenk misst den Qualitätssprung der aktuellen Messe nicht nur an den Besucherzahlen. Neben dem direkten Verkauf sei es auch zu Gesprächen mit verschiedenen Galerien gekommen.
Besonders freuen durfte sich ein Künstler: Dem Geraer Maler und Grafiker Erik Buchholz wurde der Preis der Messe verliehen, gestiftet von der Sparkassen-Versicherung. Laut Jury erhielt der 39-Jährige den preis sowohl für seine vielschichtigen Arbeiten, als auch für seine Präsentation auf der artthuer. Und während Buchholz' kleiner Sohn sogleich verkündete, dass er ein neues Auto bekäme, sah der Künstler die Arbeit an einer Grafikmappe vor sich: "Es soll eine Sammlung mit Texten zum Stülpner Karl werden."
Buchholz ist den Lesern dieser Zeitung bereits ein guter Bekannter. Exklusiv bietet die 33. TA-Galerie die Kaltnadelradierung "Kammweg" zum Kauf an. Einige wenige Exemplare sind noch erhältlich. Dazu bitte den bereis veröffentlichten Coupon ausfüllen oder eine E-Mail senden: kultur@thueringer-allgemeine.de

artthuer ist eine Veranstaltung des Verband Bildender Künstler Thüringen

unter der Schirmherrschaft von Jürgen Reinholz,
Thüringer Minister für Wirtschaft, Technologie und Arbeit

gefördert von Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Technologie und Arbeit, Thüringer Kultusministerium, Stadt Erfurt, SV SparkassenVersicherung, Erfurter Tourismusgesellschaft mbH, Thüringer Zeitungsgruppe und X-FAB

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